Katjas Schreibratgeber-Liste

Sinnvolle Bücher für alle, die (mehr) kreativ schreiben wollen

Hier sieht man einen Bücherstapel voller Schreibratgeber vor einem Bücherregal.
Menschen mit zu wenig Hobbies könnten im Schreiben neue finden. Schreibratgeber sammeln zum Beispiel. Hier ein Teil von Katjas Sammlung.

Wer das Handwerk des Schreibens nicht in Kursen erlernen möchte, findet in jedem größeren Buchladen und in Bibliotheken eine Vielzahl an gedruckten Schreibratgebern. Hier werden einige davon kurz vorgestellt, die Katja oder anderen bereits erfolgreich weitergeholfen haben. Was alle diese Bücher Katjas Meinung nach tun, ist motivieren. Wer mal keine Lust auf Schreiben haben sollte (warum auch immer), kann getrost zu einem der Titel greifen und sich genüsslich zum Schreiben (ver-)führen lassen. Aber Vorsicht: Nicht nur noch lesen, sondern bitte auch schreiben! ;)

Schreibratgeber gibt es viele, und laufend kommen neue Titel hinzu. Dennoch sind auch einige Klassiker und ältere Werke von zeitloser Gültigkeit. Darum werden hier teilweise auch Bücher aufgelistet, die aktuell leider nur noch antiquarisch oder in Bibliotheken zum Ausleihen erhältlich sind.

Schreibratgeber (nicht nur) für Neulinge

  • Alfons Huckebrink und Frank Lingnau: Literarisches Schreiben als Handwerk. Themen und Techniken für Schulen und Schreibwerkstätten. Daedalus 2020.

Dieser großformatige Band richtet sich in erster Linie an alle, die Schreibkurse für Kinder und Erwachsene geben, lässt sich aber auch prima selbst durcharbeiten. Wer mit dem Schreiben anfangen möchte, findet darin eine Fülle von Anregungen, Aufgaben und Literaturbeispielen.

  • Gitta Edelmann u. a. : Brockhaus Kreatives Schreiben. Vom leeren Blatt zum fertigen Text. Brockhaus/wissenmedia 2013

Diese schöne Einführung für alle, die das kreative Schreiben lernen möchten, steht deshalb zu Beginn dieser Liste, weil sie genau das ist: Eine tolle Lektüre zum Einstieg in das Hobby schreiben. Layout und Aufmachung erinnern an ein schönes Schulbuch, die Aufgaben sind einfach, der Ton freundschaftlich. Aufgezeigt wird von einem erfahrenen Autorenteam, wie man zum Schreiben kommt, welche Genres es gibt, wie man anschaulich schreibt und welche Stilmittel zu welchem Text passen. Weitere Abschnitte widmen sich den Themen Nonfiction und Lyrik. Für alle, die noch nicht genau wissen, in welche Richtung sie möchten, bietet das Buch eine hilfreiche Übersicht. Die Praxisübungen sorgen zudem dafür, dass man schnell herausfindet, was einem mehr liegt und was weniger.

  • Roberta Allen: Literatur in fünf Minuten. Ein Schnellkurs. Zweitausendeins 2001

Die Amerikanerin Roberta Allen präsentiert nicht nur eine überraschend effiziente Methode, um Geschichten zu entwickeln, sie liefert auch direkt hunderte von Anregungen mit. Tolles Buch, um ins Schreiben zu kommen. Ihre Methode findet auch in Katjas Schreibkursen Anwendung.

  • Ursula K. Le Guin: Kleiner Autoren-Workshop. Autorenhaus 2007.

Einer der Klassiker aus dem empfehlenswerten Autorenhaus-Verlag behandelt viele Übungen, die sich besonders gut für Gruppen eignen, weil man anschließend über die unterschiedlichen Ergebnisse diskutieren und dabei noch einmal viel lernen kann. Le Guins Übungen sind schlicht und einfach umzusetzen, aber wirkungsvoll.

  • Ruth Maria Wegner: Schreiben mit Bildern. Ein kreativer Workshop. Stb 2011

Der Inhalt hält, was der Titel verspricht: Hier dienen Bilder als Schreibanregung. Das klappt erstaunlich gut und macht Spaß. Für alle, die sich mal ganz neu inspirieren lassen möchten. Neben den Schreibimpulsen kommen auch Vorschläge zur Überarbeitung nicht zu kurz.

  • Annika Kühn: Wie schreibe ich eine Kurzgeschichte? Schwarzkopf & Schwarzkopf 2010.

Die junge Autorin richtet sich mit diesem Werk vor allem an Schülerinnen und Schüler. Aber auch Erwachsene können von der lebendigen Zusammenstellung der Grundlagen des Geschichtenschreibens profitieren. Leider kommt die titelgebende Kurzgeschichte nur in Ansätzen vor.

  • Gabriele L. Rico: Garantiert Schreiben lernen. Sprachliche Kreativität methodisch entwickeln - ein Intensivkurs auf der Grundlage der modernen Gehirnforschung. Rowohlt 2000.

Ein weiterer Klassiker aus der amerikanischen Kreativ-Schreiben-Szene. Hier geht es weniger um das "Wie" von Geschichten, sondern mehr um das "Was" von Wörtern und Sätzen. Ausgangspunkt ist das eigene Erleben, das mithilfe von Clustern poetisch verformt wird. Die Methode zielt vor allem auf poetische Sprache ab und eignet sich darum vor allem für Lyrik- oder Literaturinteressierte abseits von Genregrenzen.

  • Angeline Bauer: Liebesromane schreiben. Autorenhaus 2004.

Ein kleines, dünnes Büchlein, dass eine oberflächliche Einführung in das Schreiben von Liebesromanen gibt. Nur für den ersten Überblick.

  • Anna Basener: Liebes- und Heftromane schreiben und veröffentlichen: Wie Sie erfolgreiche Liebesromane schreiben und Buchverlage dafür begeistern. Autorenhaus 2019

Die ausführliche Variante: Mit Witz und Charme führt Anna Basener in ein Trivialgenre ein, das nach dieser Lektüre gleich viel weniger trivial erscheint. Mit vielen praktischen Tipps, Übungsideen und Hinweisen.

  • Isa Schikorsky: Helden, Helfer und Halunken. Perfekte Figuren für Ihren Roman. BoD 2014.

Was auch immer du schon mal zur Figurengestaltung fragen oder wissen wolltest - in diesem Ratgeber steht es. Alles rund um Figuren und ihre Eigenheiten, aber auch verwandte Themen wie Erzählperspektive und Dialoge werden behandelt. Das Werk bietet eine Fülle von Hintergrundwissen.

  • Christian Schärf: Spannend schreiben. Krimi-, Mord- und Schauergeschichten. Duden 2012

Schritt für Schritt wirst du in diesem Buch mit vielen Beispielen an den Aufbau klassischer Spannungsliteratur herangeführt. Das Werk eignet sich sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Schreibende.

  • Patricia Highsmith: Suspense. Oder wie man einen Thriller schreibt. 3. Auflage. Diogenes 2013

Thriller- und Spannungstipps von einer der Königinnen des Genres. Hier lässt sich Patricia Highsmith bei der Arbeit über die Schulter schauen, was gleichermaßen unterhaltsam wie informativ ist.

 

Schreibratgeber für Fortgeschrittene

  • Axel Hollmann und Marcus Johanus: Romane schreiben und veröffentlichen für Dummies. Wiley-VCH 2019

Die Autoren, die als "Schreibdilettanten" schon seit Jahren einen Blog und eine Youtube-Serie veröffentlichen, wo sie auf die häufigsten Fragen rund ums Schreiben eingehen, haben sich ausführlich mit ihrem Thema auseinandergesetzt. Sie beschreiben den Prozess des Romanschreibens von der Idee bis zum fertigen Buch, und wie auch die anderen Bände der "Für Dummies"-Reihe kommt dabei der Humor nicht zu kurz. Gerade der hintere Teil zum Veröffentlichen ist dank des Erscheinungsjahres des Buches sehr aktuell und bietet wertvolle Hilfestellung bei allen praktischen Fragen.

  • James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt. Emons 1996

Einer der amerikanischen Klassiker zum Handwerk des Kreativen Schreibens, der voller toller Tipps steckt - vor allem zum Thema Figuren und Spannung. Auch die Nachfolger sind allesamt empfehlenswert - vor allem "Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt" und "Wie man einen verdammt guten Thriller schreibt", die den jeweiligen Prozess wirklich Schritt für Schritt anleiten. Wer gerne Romane zusammenköchelt, findet bei Frey die passenden Rezepte. Nur für die Zutaten ist jede/r selbst verantwortlich ...

  • Jürgen vom Scheidt: Kreatives Schreiben. Texte als Weg zu sich selbst und zu anderen. Fischer 2003.

Vom Scheidt gibt weniger Kreativtechniken vor, sondern geht mehr auf den Weg des Schreibens für das Individuum ein. Lohnende Lektüre für Schreibende, die sich während des Schreibprozesses dezidiert mit sich selbst auseinandersetzen wollen.

  • Hanns-Josef Ortheil: Schreiben auf Reisen. Wanderungen, kleine Fluchten und große Fahrten - Aufzeichnungen von unterwegs. Duden 2012.

Wer auch unterwegs nach Schreibanregungen sucht, wird hier fündig. Ortheil gibt eine Menge Anregungen für das Schreiben abseits vom heimischen Schreibtisch - vom Spaziergang bis hin zum Reiseroman. Das handliche Format des Buches passt zudem gut ins Reisegepäck.

  • Gustav Ernst und Karin Fleischanderl: Romane schreiben. Geschichten entwickeln, Figuren zeichnen, Stil finden. Haymon 2019.

Ein praktischer und nützlicher Ratgeber auf der Höhe der Zeit. Leider benutzen die Autoren für ihre Ausführungen zahlreiche Passivkonstruktionen, lange Sätze und wiederholt Ausdrücke wie "man" und "sollte", was es schwierig macht, dem eher theoretischen Werk länger zu folgen.

  • Manfred Hagel: Die eigene literarische Stimme finden. Mit kreativen Schreibübungen von Dada bis zur Amerikanischen Moderne. Autorenhaus 2008.

Dieses Buch hält genau das, was der Titel verspricht: Hier gibt es eine Übersicht über verschiedene literarische Stile des 20. Jahrhunderts und Schreibübungen, die zeigen, wie man selbst zum Dadaisten, Futuristen oder russischem Avantgardisten wird. Für alle mit Lust aufs Ausprobieren!

  • Andrea Fehringer und Thomas Köpf: Das Schreibseminar. Vom Buchstabenchaos zum Sprachkunstwerk. Ueberreuter 2008.

Schönes Werk zweier Österreicher, die unterhaltsam und witzig demonstrieren, wie gute Texte aufgebaut sind. Viele Beispiele, Übungen und Tipps aus der Praxis lassen das Buch zu einer kurzweiligen wie erhellenden Lektüre werden.

  • Larry Beinhart: Crime. Kriminalromane und Thriller schreiben.  Autorenhaus 2015

Das Werk beschäftigt sich nicht nur mit so genannter Spannungsliteratur, sondern gibt auch viele Tipps für das Schreiben allgemein.

Weitere empfehlenswerte Bücher rund um's Schreiben

  • Joyce Carol Oates: Beim Schreiben allein. Handwerk und Kunst. Autorenhaus 2006.

In verschiedenen Essays beleuchtet Oates die Beziehung zwischen verschiedenen Autor*innen und ihren Romanen. Manche Texte sind selbstreflexiv, manche melancholisch, andere witzig. Obwohl "Beim Schreiben allein" kein klassischer Ratgeber zum kreativen Schreiben ist, verführt Oates mit ihrer Rundschau fast automatisch zum Selberschreiben.

  • Sandra Miriam Schneider: Achtsames Schreiben. Wie Sie Klarheit und Gelassenheit gewinnen. Duden 2018.

Wenn es beim Schreiben hakt, kann Selbstwahrnehmung eine Rolle spielen. Die Autorin wendet darum Achtsamkeitstechniken auf das Kreative Schreiben an.

  • Brenda Ueland: Die Lust zu schreiben. Zweitausendeins 2001

Hier geht es weniger um Schreibtechniken, sondern mehr um Eigenmotiviation und Selbstverwirklichung.

 

Diese Liste wird laufend ergänzt.